Wir – Brigitte Baetz und Melanie Longerich – arbeiten als Journalistinnen in Köln. Und wie das so ist: Neben der Arbeit kommt man auch über private Dinge zu sprechen.

Brigitte Baetz (li.) und Melanie Longerich Foto: Damian Longerich

Irgendwann redeten wir über unsere Familiengeschichten und entdeckten viele Gemeinsamkeiten – das Schweigen über unsere Großväter zum Beispiel. Es lag über unseren Familien wie eine Glasglocke – nicht zu sehen, aber trotzdem zu spüren. Ein seltsames Phänomen, denn unsere beiden Großväter verband nichts, schon gar nicht politisch, außer dass sie beide den Nationalsozialismus erlebt haben. Warum wissen wir eigentlich so wenig über sie? Und warum wurde in unseren Familien so wenig über sie gesprochen?

Wir möchten endlich genau wissen, wie sich unsere Großväter im Nationalsozialismus verhalten haben – und wie das auch unsere beiden Familien bis heute beeinflusst. Und weil wir mit diesen Fragen nicht alleine sind, sondern auch viele andere umtreibt, entstand die Idee zu diesem Podcast.

„Gestern ist jetzt“ soll aber nicht nur von uns und unserer Suche nach den Großvätern erzählen – der Podcast soll auch Euch bei Eurer Spurensuche unterstützen und weiterbringen – viele Schritte die man dabei gehen muss, sind ja bei jedem und jeder ähnlich.

Also: Egal, ob Ihr gerade anfangt – oder schon jahrelang dabei seid, egal ob die Großeltern Täter, Mitläufer, Verfolgte oder Widerständler waren: Wir wollen darüber mit Euch sprechen, dafür könnt Ihr uns kontaktieren – ebenso sprechen wir mit Historikerinnen, Sozialwissenschaftlern, Psychologinnen – und Archivaren, die dort arbeiten, wo Ihr auch einmal bei Eurer Suche landen werdet. Kurzum: In diesem Podcast kommen viele von denen zu Wort, die bei der Familienrecherche über die NS-Zeit wichtig sind und viel darüber erzählen können, wie uns die gemeinsame Vergangenheit bis heute prägt.

Gestern ist eben nicht vorbei, weil die Vergangenheit der Großeltern immer wieder auch das Leben ihrer Kinder und Enkel beeinflusst.

Gestern ist jetzt.