Der Historiker mit Schwerpunkt Militärgeschichte und Sozialwissenschaften führt in Freiburg den Recherchedienst Haas.
In #29 erzählt er über seine Arbeit.
Seit 2008 recherchiert Benjamin Haas für Privatpersonen, Wissenschaftler, Medien, öffentliche Institutionen und Unternehmen zu militärhistorischen Themen. Ihn interessieren besonders Biographien im „Dritten Reich“. Was haben die Vorfahren im Nationalsozialismus gemacht? Welche Sozialisation und historischen Rahmenbedingungen brachten Menschen dazu, Verbrechen zu begehen oder sich dagegen aufzulehnen? Waren die Angehörigen Täter*innen, Opfer oder gar beides? Das sind die Fragen, die ihn bei seinen Recherchen immer wieder beschäftigen. Oft sind es Biographien von Angehörigen der Wehrmacht und SS, die er aufarbeitet. Sein Interesse kam aus der eigenen Familiengeschichte heraus: acht seiner Vorfahren sind im Zweiten Weltkrieg umgekommen. Die Trauer um die verlorenen Angehörigen haben Teile der Familie geprägt und Benjamin Haas wollte wissen, wie es dazu kommen konnte. Ein Grund für ihn, später Neuere und Neueste Geschichte in Freiburg und Salamanca zu studieren. Parallel zum Studium arbeitete er als Werkstudent im Militärarchiv Freiburg, das Teil des Bundesarchivs ist – und schrieb dort seine Magisterarbeit. Deshalb kennt er das Archiv sehr gut und weiß heute ganz genau, wo er was suchen muss. Benjamin Haas ist einer der offiziellen privaten Recherchedienste, die das Bundesarchiv auf seiner Webseite listet.