Karina Urbach
#15 Karina Urbach

Alice Urbach, Foto: San Francisco Examiner, The Bancroft Library, University of California, Berkeley 

„In unserer Familie existierte immer dieses Rätsel – warum wurde meiner Großmutter Alice Urbach 1938 die Autorenschaft ihres Kochbuchs genommen und warum bekam sie es auch nach dem Krieg nicht wieder zurück?

Szene aus dem Alice Urbach Dokumentarfilm

2014 konnte ich der Antwort etwas näherkommen. Meine amerikanische Cousine Katrina entdeckte Briefe meines Vaters an Alice und Tonbandkassetten mit ihrer Stimme. In den darauffolgenden Jahren fand ich viel über das Leben meiner weitverzweigten Familie in Österreich, England, China und Amerika heraus. Und ich konnte auch als Historikerin etwas Neues über die Arisierungsmethoden von Verlagen entdecken: Was Alice widerfuhr, war Teil eines groß angelegten Betrugs, den deutsche Verlage nach dem Krieg einfach fortsetzten.

Karin Urbach im Interview mit einem Holocaust-Experten in WienFoto Sabine Finger

Mittlerweile haben wir darüber eine Dokumentation gedreht die 2022 auf arte, im ORF und im SFR laufen wird. Alice hätte sich besonders gefreut, dass ihre „Memoirenstimme“ im Film von einer echten Wienerin gesprochen wird, die ihr Kochbuch gelesen hat: Senta Berger.“